Menü ausblenden

Existenzgründungen im Blick - Offenbachs Gründungsgeschehen im Überblick

Zahlen, Daten, Fakten - Das Jahr 2024 der Existenzgründungen im Rückblick.

 

Hessen und die Region Offenbach mit überdurchschnittlicher Gründungsaktivität

Mit einer Gründungsquote von 9,7 Prozent zählt Hessen im bundesweiten Vergleich zu den gründungsstärksten Flächenländern – hinter den Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg. Auch die Region Offenbach weist eine überdurchschnittlich hohe Gründungsaktivität auf: Laut dem NUI-Regionenranking (Neue Unternehmerische Initiative) gehört die Stadt Offenbach regelmäßig zu den Top-Regionen in Deutschland. Gründe hierfür sind die Kombination aus urbaner Dynamik, guter Erreichbarkeit und einem vielfältigen Unterstützungsangebot.


Die Angabe zur Gründungsquote basiert auf dem Global Entrepreneurship Monitor (GEM) Länderbericht Deutschland 2024, der jährlich vom RKW Kompetenzzentrum gemeinsam mit dem Thünen-Institut herausgegeben wird (RKW Kompetenzzentrum & Thünen-Institut, 2024). (Sonderauswertung: Wo in Deutschland wird am meisten gegründet?)

Gewerbean- und –abmeldungen (2009 - 2024) 

Die Zahl der Gewerbeanmeldungen ist im Vergleich zum Vorjahr leicht um 0,5 % gestiegen. Mit insgesamt 5.912 Anmeldungen bleibt das Interesse an der Selbstständigkeit auf stabilem Niveau.

Die Gewerbeabmeldungen lagen bei 5.157 und damit 5,1 % über dem Vorjahreswert. Das unterstreicht: Der Markt bleibt in Bewegung, und unternehmerisches Handeln ist weiterhin mit Herausforderungen verbunden.


Gewerbeanmeldungen nach Wirtschaftszweigen in 2024

Die Nachfrage nach selbstständiger Tätigkeit ist weiterhin hoch – besonders in klassischen Bereichen wie Handel, Baugewerbe und unternehmensbezogenen Dienstleistungen.

Aber auch Branchen wie Information und Kommunikation, Finanz- und Versicherungsdienstleistungen sowie das Gastgewerbe sind gut vertreten. Auch wenn das wirtschaftliche Umfeld herausfordernd bleibt, zeigt sich die Region Offenbach erneut als attraktiver Standort für Gründerinnen und Gründer.

Zentrale Lage und gute Infrastruktur schaffen hier ein solides Fundament für neue Geschäftsideen.


Gründungen und Geschäftsaufgaben in der Region Offenbach in 2024

Gründungsregion Offenbach: Auch 2024 mit starker Dynamik.  Im Kreis Offenbach lag die Zahl der Gewerbeanmeldungen 2024 bei 9,1 pro 1.000 Einwohner. In acht von dreizehn Kommunen gab es mehr Neugründungen als Geschäftsaufgaben – ein Zeichen für ein stabiles Gründungsklima.

In der Stadt Offenbach am Main stieg die Zahl der Neugründungen auf 12,6 je 1.000 Einwohner – ein klarer Beleg für die Attraktivität des Standorts. Gute Rahmenbedingungen und eine zentrale Lage schaffen ideale Voraussetzungen für neue Unternehmen.


Mehr Gründerinnen braucht das Land – Potenziale heben, Hürden abbauen

Nach einem Tiefstand im Jahr 2018 stieg der Anteil weiblicher Unternehmensgründungen bis 2022 auf 31 %. 2023 ging er auf 29 % zurück, 2024 lag er wieder bei 30 %.

Trotz dieser positiven Entwicklung stoßen viele Frauen weiterhin auf Hürden wie stereotype Rollenbilder, fehlende Netzwerke und die Doppelbelastung durch Familie und Beruf. Dabei birgt mehr weibliche Selbstständigkeit großes Potenzial – etwa für neue Geschäftsmodelle und wirtschaftliche Impulse.

Das von der IHK-Offenbach am Main initiierte Netzwerk Business Women IHK Offenbach setzt hier an: Es bietet Frauen Austausch, Sichtbarkeit und konkrete Unterstützung auf ihrem unternehmerischen Weg.

Damit der Aufwärtstrend anhält, braucht es faire Rahmenbedingungen und starke Netzwerke, die Frauen bei ihrer unternehmerischen Tätigkeit begleiten.


Nachfolgebörse „nexxt-change“ immer gefragter

Die Online-Plattform nexxt-change.org bringt Unternehmerinnen und Unternehmer, die ihren Betrieb übergeben möchten, mit gründungsinteressierten Nachfolgerinnen und Nachfolgern zusammen. Nutzer können eigene Inserate erstellen oder aus rund 8.000 anonymisierten Angeboten das passende Unternehmen finden.

Im Raum Offenbach verzeichnete die Plattform seit 2015 jährlich zwischen 50 und 200 Nachfragen. 2023 stieg das Interesse deutlich auf 326 Anfragen – 2024 sogar auf 429 Anfragen bei nur 20 Angeboten und 3 Suchanzeigen.

Laut der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) sowie der Plattform selbst erfolgen rund 70 % der erfolgreichen Unternehmensnachfolgen über nexxt-change. Seit 2006 wurden über die Plattform deutschlandweit Nachfolgelösungen für mehr als 21.000 Unternehmen angestoßen.

Entwicklung Interessenten Zuschriften der nexxt-change Nachfolgebörse


Ergebnisse der IHK Gründungsumfrage 2024

Gründungsdynamik nach wie vor auf regem Level

Auch in diesem Jahr hat die IHK Offenbach am Main Gründerinnen und Gründer befragt, die ihr Unternehmen im Vorjahr (2024) gestartet haben. Wir wollten wissen: Wie bewerten sie ihren bisherigen Weg? Welche Erfahrungen haben sie beim Aufbau ihres Geschäfts gemacht? Und wie blicken sie in die Zukunft?

Die wichtigsten Ergebnisse haben wir in anschaulichen Grafiken für Sie aufbereitet.

Mehrheit bewertet wirtschaftliche Entwicklung positiv oder neutral

Die meisten im Jahr 2024 gegründeten Unternehmen schätzen ihre wirtschaftliche Entwicklung bislang als neutral (rund 34 %) oder gut (etwa 31 %) ein. Knapp 14 % berichten von einer sehr guten Entwicklung. Rund ein Fünftel sieht den bisherigen Verlauf eher kritisch und bewertet ihn als schlecht. „Sehr schlecht“ wurde hingegen nicht angegeben.
 

Wir fragten: Wie bewerten Sie die wirtschaftliche Entwicklung seit Gründung im Jahr 2024?


Bürokratie bleibt größte Herausforderung

Rund 60 % der befragten Gründerinnen und Gründer sehen in bürokratischen und administrativen Hürden die größte Schwierigkeit seit ihrer Gründung. Auch Finanzierungsfragen und steuerrechtliche Themen wurden häufig genannt. Probleme bei der Kundengewinnung, Fachkräftemangel und sonstige Herausforderungen spielen anscheinend im Frühstadium der Gründungen noch eine geringere Rolle. Etwa 15 % berichten, keine besonderen Schwierigkeiten erlebt zu haben.

 

 

Wir fragten: Welche Hürden und Schwierigkeiten haben Sie seit der Gründung Ihres Unternehmens erlebt?


Gründende fordern weniger Bürokratie und einfacheres Steuerrecht

Um den Gründungsstandort Deutschland zu stärken, wünschen sich die meisten Befragten einen spürbaren Abbau bürokratischer Hürden (rund 65 %) und eine Vereinfachung des Steuerrechts (etwa 67 %). Auch der Zugang zu Finanzierung, der Ausbau digitaler Infrastruktur sowie ein stärkeres gesellschaftliches Verständnis für Unternehmertum werden als wichtige Verbesserungsbereiche genannt.

Wir fragten: Was soll geschehen, um den Gründungsstandort Deutschland zu verbessern?


Gründungen 2024: Mehrheit blickt optimistisch in die Zukunft

Die wirtschaftliche Entwicklung ihrer jungen Unternehmen bewerten viele Gründerinnen und Gründer positiv: Rund die Hälfte stuft sie als „gut“ oder sogar „sehr gut“ ein. Ein Drittel sieht die Entwicklung neutral – oft ein Zeichen realistischer Erwartung in der frühen Phase. Nur ein kleinerer Teil berichtet von Schwierigkeiten. Im Gegensatz zur Coronazeit blickt jedenfalls niemand mehr völlig pessimistisch in die Zukunft. Insgesamt zeigt sich: Der Unternehmergeist bleibt auch 2024 lebendig – und die Zuversicht überwiegt.

Wir fragten: Wie blicken Sie persönlich in die Zukunft in den nächsten 12 Monaten?

Fazit

Gründer und Gründerinnen möchten sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und sich nicht mit aufgeblähten bürokratischen Prozessen und den Unwägbarkeiten des Steuerrechts beschäftigen. Das zeigt uns, dass wir mit unseren Forderungen gegenüber der Politik, sei es kommunal, hessenweit oder auf Bundesebene genau richtig liegen. Schließlich fordern IHK, HIHK und DIHK genau das immer wieder: Vereinfachung von Bürokratie und Steuerrecht.
 

Bürokratiemelder der IHK Offenbach

Wenn Sie selbst in Stadt oder Kreis Offenbach gegründet haben und unliebsame Erfahrungen mit überbordender Bürokratie gemacht haben, so können Sie uns das über folgendes Portal mitteilen. Ihre Stimme zählt – wir setzen uns dafür ein, dass sie gehört wird.

Bürokratiemelder


Existenzgründung im Blick - Rückschau & Archiv

Hier finden Sie alle Zahlen, Daten und Fakten aus den vorigen Jahren. Ein Klick auf das jeweilige Jahr bringt Sie zu den passenden Gründungstatistiken.

2023 - Existenzgründungen im Blick

2022 - Existenzgründungen im Blick

2021 - Existenzgründungen im Blick