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Gründen bleibt in Stadt und Kreis Offenbach beliebt


[Offenbach am Main, 22. Juli 2025] Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Offenbach am Main hat Bilanz zum Gründungsgeschehen in Stadt und Kreis Offenbach für das Jahr 2024 gezogen. Insgesamt 5.912 Gründerinnen und Gründer haben 2024 in der Region den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. 5.157 Gewerbe wurden im selben Zeitraum abgemeldet.

Mobile Cocktailbar

Jonas Hubeler aus Dreieich ist einer der Gründer, die 2024 von der IHK Offenbach am Main auf dem Weg in die Selbstständigkeit begleitet wurden. Foto: Hubeler

Das leichte Plus bei den Gewerbeanmeldungen im Vergleich zum Vorjahr betrug 0,5 Prozent. Aber auch die Abmeldungen haben zugenommen, und zwar um 5,1 Prozent. Die IHK-Experten gehen von einem Zusammenhang mit der anhaltend schwierigen wirtschaftlichen Lage aus.

Für die Stadt Offenbach wurden 12,6 Gründungen auf 1.000 Einwohner ermittelt. Im Kreis Offenbach waren es 9,1 Gründungen auf 1.000 Einwohner. Zusammengenommen liegt der Anteil an Gründerinnen bei 30 Prozent. Im bundesweiten Ranking zählen Stadt und Kreis Offenbach weiter zu den besonders gründungsintensiven Regionen.

Vor allem in den Branchen Handel, Baugewerbe und unternehmensbezogene Dienstleistungen wurde gegründet. Auch in den Bereichen Informations- und Kommunikationstechnologie, Finanz- und Versicherungsdienstleistungen sowie im Gastgewerbe gab es viele Anmeldungen.

IHK-Umfrage zeigt positive Tendenzen

Eine IHK-Befragung unter den Existenzgründerinnen und -gründern in der Region zeigt, dass etwa 30 Prozent von ihnen ihre bisherige Geschäftsentwicklung als gut, 15 Prozent sogar als sehr gut beurteilen. 35 Prozent gaben eine neutrale Bewertung ab. Nur 20 Prozent betrachten die Entwicklung als kritisch. Niemand vergab die Bewertung „sehr schlecht“. Rund die Hälfte blickt optimistisch in die Zukunft, während ein Drittel eine neutrale Erwartungshaltung und nur ein kleiner Anteil Skepsis zeigt.

In ihrem Fortkommen sehen sich die frischgebackenen Unternehmerinnen und Unternehmer durch Bürokratie oder administrative Anforderungen, Finanzierungsangelegenheiten und komplexe Steuerthemen eingeschränkt. Entsprechend wünschen sich 67 Prozent der Befragten ein einfacheres Steuerrecht und 65 Prozent den Abbau bürokratischer Hürden. Auch ein besserer Zugang zu Finanzierungen, der Ausbau der digitalen Infrastruktur und mehr gesellschaftliche Wertschätzung für das Unternehmertum wären in ihrem Interesse.

„Die hohe Gründungsaktivität zeigt die wirtschaftliche Stärke unserer Region“, stellt IHK-Hauptgeschäftsführer Markus Weinbrenner fest und fügt hinzu: „Gleichzeitig verdeutlichen die Ergebnisse unserer Befragung erheblichen Handlungsbedarf: Die Politik muss Bürokratie und steuerliche Hürden abbauen. Wer ein Unternehmen gründet und erfolgreich entwickeln will, braucht Freiräume.“

Alle Informationen zum Gründungsgeschehen 2024: www.ihkof.de/existenzgruendung

Gründung gut vorbereitet – Start geglückt

„Ich mixe leidenschaftlich gerne Cocktails“, bekennt der Dreieicher Jonas Hubeler. 2024 ist diese Leidenschaft zu seinem Beruf geworden, denn er hat sich mit einer mobilen Cocktailbar selbstständig gemacht.

„Meine ‚Cocktailbar on Tour‘ ist außergewöhnlich“, versichert Hubeler. „Sie besteht aus einem spektakulären Cocktailtruck mit ‚WOW-Faktor‘ und modernster Lichttechnik. Professionelle Show-Barkeeper werfen die Cocktails gekonnt und mit Stil durch die Luft. Wir haben viele Spezialrezepturen entwickelt. Unser Spaghetti-Eis-Cocktail ist deutschlandweit einmalig“, berichtet der Gründer. Seine Cocktailbar on Tour kommt auf privaten Veranstaltungen, bei Firmenfeiern, Stadtfesten, Messen, Sportveranstaltungen und Festivals zum Einsatz.

„Ich habe schon als Schüler und Student Erfahrungen als Cocktail-Barkeeper gesammelt - vom größten Beachclub Frankfurts, der höchsten Rooftopbar Deutschlands bis hin zu großen Festivals in ganz Deutschland und Österreich. Außerdem habe ich Cocktail-Workshops für Firmen und Privatpersonen geleitet“, verrät er. In unterschiedlichen Schulungen habe er Wissen gesammelt und trainiert, darunter bei einer mehrwöchigen Ausbildung zum Barkeeper in New York und einem Advanced Barkeeper-Kurs in London. „Alle Kurse wurden von den besten Show-Barkeepern der Welt durchgeführt“, sagt Hubeler.

Der junge Unternehmer hat Tourismus- und Eventmanagement studiert und seine Bachelorarbeit über das Thema ,,Selbstständigkeit & mobile Cocktailbar” geschrieben. „Auch in jeder freien Minute habe ich mich mit der Gründung beschäftigt“, erinnert er sich heute. Zweifel hatte er gelegentlich schon: „Da waren die Gedanken, ob das Konzept angenommen wird, ob die Veranstalter daran interessiert sind und ich für genug Events gebucht werde.“ Er konnte sich und andere überzeugen: „Bernd Eckmann vom Team Exitenzgründung und Unternehmensförderung der IHK Offenbach am Main hat mich auf das Hessen Mikrodarlehen aufmerksam gemacht. Die IHK ist Kooperationspartner der WI Bank und hat mich intensiv dabei unterstützt, die Finanzierunghilfe zu beantragen. Außerdem hat meine Familie von Anfang an hinter meinem Vorhaben gestanden. Sie unterstützt mich weiterhin während der Events. Auch in meinem Freundeskreis hat es sich schnell herumgesprochen, dass und was für ein Unternehmen ich gründe. Inzwischen habe ich ein Team von Angestellten.“

Hubelers größte Investition floss in den Cocktailtruck. Das habe sich gelohnt, denn er sei inzwischen ein echter Hingucker auf Veranstaltungen in der Metropolregion. „Die Veranstalternachfragen sind jetzt so hoch, dass wir vor kurzem einen weiteren Verkaufsanhänger gekauft haben. Demnächst geht es auch zu großen Events außerhalb von FrankfurtRheinMain.“

Zwei Empfehlungen hat Jonas Hubeler für Menschen, die über den Schritt in die Selbstständigkeit nachdenken: „Seid mit 100-prozentiger Leidenschaft dabei und überlegt, ob ihr euch vorstellen könnt, in den nächsten 50 Jahren dabeizubleiben!“

https://cocktailbar-on-tour.de/

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